Gute Pilzsaison im September erwartet
Maronen-Röhrling, Foto: Stefan Schweihofer auf Pixabay
(3.9.2023) Anfang August gab es bereits ein gutes Pilzangebot. Die Hitzewelle der letzten Tage hat vor allem den Speisepilzen geschadet, sodass die Expert:innen erst wieder im September mit mehr Pilzen rechnen. Je öfter es regnen wird, desto eher werden sie wachsen.
Seit August hat der Wald vielerorts wieder diesen besonderen Duft. In Deutschlands Wälder wachsen etwa 5.000 Pilzarten, ungefähr 40 davon sind beliebte Speisepilze. Viele der beliebten Sorten haben Doppelgänger, deshalb sollten nur diejenigen, Pilze sammeln, die sich auskennen. Im Zweifelfall hilft ein Besuch bei einem Pilzsachverständigen.
Für den Eigenbedarf ist Pilze sammeln erlaubt. Leider kommt es immer häufiger vor, dass sich an die Mengengrenzen nicht gehalten wird. Das gewerbliche Sammeln ist nur mit ausdrücklicher Gestattung der jeweiligen Waldbesitzenden erlaubt.
Je nach Sorte und Standort können in Bayern auch 37 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Waldpilze wie auch Wild und Waldbeeren immer noch radioaktiv belastet sein. In der Pilzsaison bietet für die Pilzsammelnde das Umweltinstitut München kostenlose Analysen an.
Während auf landwirtschaftlichen Flächen Cäsium-137 inzwischen in tiefere Bodenschichten ausgewaschen ist, sieht es im Wald anders aus. Das Bundesamt für Strahlenschutz hat in den letzten Jahren bei einigen Waldpilzsorten bis zu 4000 Becquerel pro Kilogramm Frischmasse festgestellt. Im Handel sind 600 Becquerel pro Kilo erlaubt. Zu den Pilzen, die in hohen Mengen Cäsium-137 aufnehmen, gehören unter anderem die Maronenröhrlinge. Steinpilze und Pfifferlingen weisen meist weniger Radioaktivität auf.
Wer also im alltäglichen Leben bereits vielen Strahlen ausgesetzt ist, wie zum Beispiel durch häufige Flüge oder medizinische Maßnahmen, sollte lieber zu Zuchtpilzen greifen. Dasselbe gilt auch für Schwangere und Stillende.
(SDW)