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Forschungsallianz will Birne gegen den Feuerbrand wappnen
Arboristik-Baumpflege-Baumschutz
Veröffentlicht in Schadorganismen · Sonntag 27 Mär 2022
Birnenpflanze 10 Tage nach künstlicher Infektion mit Feuerbrand. Foto: A. Wensing/JKI



(23.3.2022) In Deutschland kann der Bedarf an Birnen, egal ob sie konventionell oder aber ökologisch produziert werden, zurzeit nicht aus heimischer Produktion gedeckt werden. Die auf dem Markt dominierenden Sorten haben eine Achillesferse: Sie sind hoch anfällig für die Krankheit Feuerbrand. Alexander Lucas, Conference, Williams Christ, die Schönen aus Charneux oder Clapps Liebling, alle diese meistangebauten Birnensorten haben dem Bakterium Erwinia amylovora nichts entgegenzusetzen. Das Forschungsprojekt FeuResBir will hier wichtige Vorarbeit leisten, damit die Züchtung widerstandsfähiger Birnensorten neue Impulse erhält.

Feuerbrand ist die bedeutendste Krankheit im Birnenbau, der bakterielle Erreger gilt in der EU als sogenannter regulierter Nichtquarantäneschadorganismus (RNQP). Derzeit sind die regelmäßigen Kontrollen von Birnenanlagen und benachbarten Wirtspflanzen, sowie das Entfernen oder den radikalen Rückschnitt befallener Bäume die einzige Möglichkeit, den Erreger in Schach zu halten. „Da die Krankheit nicht oder nur sehr unzureichend mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden kann, setzen die Anbauer große Hoffnung auf neue Sorten“, berichtet Dr. Andreas Peil, der als Züchter am JKI in Dresden-Pillnitz arbeitet. „Während beim Apfel in verschiedenen Züchtungsprogrammen die Resistenzmechanismen gegenüber dem Feuerbrandbakterium intensiv erforscht werden, sind die internationalen Bemühungen bei Birne sehr eingeschränkt“, erklärt der Forscher, der das neue Projekt initiiert hat.

Für FeuResBir wurden geeignete deutsche Partner aus Bayern und vom Bodensee mit Birnensammlungen ins Boot geholt, aber auch Forschungspartner aus Spanien und Neuseeland sind beteiligt. Gemeinsam wollen sie die genetischen Ressourcen bei Birne und Pyrus-Wildarten darauf untersuchen, ob sie Resistenzen in sich tragen, welche Gene an der Krankheitsabwehr beteiligt sind und wie diese vererbt werden, damit sie sich für die Sortenzüchtung nutzen lassen.

Hintergrundinformation zum Projekt:
Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanzierte Projekt wird über den Projektträger Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert. FeuResBir wird vom JKI-Institut für Züchtungsforschung an Obst bearbeitet. Kooperationspartner der Dresdener Züchtungsforscher sind die Bayerische Obstzentrums GmbH, die Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee, das spanische Institute of Agrifood, Research and Technology (IRTA) sowie Plant & Food Research (PFR) aus Neuseeland. Innerhalb des JKI sind die Fachinstitute für Pflanzenschutz im Obst- und Weinbau in Dossenheim sowie das Quedlinburger Fachinstitut für Resistenzforschung und Stresstoleranz beteiligt.
(jki)

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