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Dreißig Jahre Erforschung von Kurzumtriebsplantagen in Bayern
Arboristik-Baumpflege-Baumschutz
Veröffentlicht in Forschung · Dienstag 03 Jan 2023 ·  1:30
Tags: KurzumtriebsplantageForschungsprojekt
Messen mit einer Kluppe. Foto: Tobias Hase, StMELF

(3.1.2023) Im Jahr 1992 startete die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Wöllershof in der Oberpfalz ihr langfristiges Forschungsprojekt zum Anbau von Kurzumtriebsplantagen (KUP) in Bayern. Mit dem Projekt sollte der Anbau von schnellwachsenden und wiederausschlagfähigen Baumarten auf landwirtschaftlichen Flächen wissenschaftlich untersucht werden. Nun hat die LWF einen Bericht über die 30jährigen Anbauversuchen mit schnellwachsenden Baumarten herausgegeben.

Neben der Versuchsanlage Wöllersdorf im Landkreis Neustadt an der Waldnaab bestehen derzeit weitere vier Versuchsstandorte in verschiedenen Regionen Bayerns. Dort werden ertragskundliche, ökologische und erntetechnische Untersuchungen der schnellwachsenden Baumarten durchgeführt. Nach dem Prinzip „einmal pflanzen – mehrfach ernten“ werden die Balsampappeln, Aspen, Weiden und Erlen in fünf- und zehnjährigen Rotationsperioden bewirtschaftet. Manche Flächen befinden sich zum Teil nun schon in der sechsten Umtriebszeit, wurden also bereits fünfmal beerntet.

Im jetzt veröffentlichten Bericht „Dreißig Jahre KUP in Bayern – Waldwachstumskundliche Ergebnisse des Projekts „Anbauversuche mit schnellwachsenden Baumarten in Bayern“ (Reihe LWF Materialien Nr. 18) werden die ertragskundlichen Leistungen der KUP-Versuchsflächen über einen Zeitraum von drei Jahrzehnten dargestellt. „Wenn Anbaufehler vermieden werden, sind auf den meisten landwirtschaftlichen Standorten Bayerns sehr hohe Zuwächse zwischen 10 und 13 Tonnen absolut trockene Biomasse möglich“, so Projektbearbeiterin Dr. Bettina Widmann (LWF).
Verblüffend: Die Holzproduktion blieb auf den Flächen über den gesamten untersuchten Zeitraum auf einem konstant hohen Niveau. Man kann daher davon ausgehen, dass Kurzumtriebsplantagen über eine Zeitspanne von mindestens dreißig Jahren gleichbleibend Biomasse zur nachhaltigen Energiewende oder zur stofflichen Verwendung produzieren können. Ein weiteres wichtiges Ergebnis: In der Regel waren die Zuwachsleistungen in der zehnjährigen Rotation höher als in der fünfjährigen. Es war also langfristig ertragreicher, die schnellwachsenden Baumarten erst nach 10 Jahren zu ernten als bereits nach 5 Jahren.

Ebenso interessant: Die ökologischen Begleituntersuchungen in der Begleitvegetation und hinsichtlich der Spinnen- und Laufkäferpopulationen zeigten, dass KUP in strukturarmen Landschaften eine wichtige Trittsteinfunktion gerade für Waldarten bilden können. Darüber hinaus bewies eine im Rahmen des Projektes durchgeführte Ökobilanzierung, dass Energiehackschnitzel aus Kurzumtriebsplantagen sehr nachhaltig erzeugt werden können- vergleichbar zu Waldhackschnitzeln.
(LWF)

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