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Aktionen für die Kastanienbäume
Arboristik-Baumpflege-Baumschutz
Veröffentlicht von kes in Schadorganismen · Samstag 11 Nov 2023
Tags: KastanienminiermotteRosskastanien
Miniergänge der Kastanienminiermotte. Foto: Sabine Krömer-Butz, SDW


(11.11.2023) Seit langem leiden die Kastanienbäume unter der Kastanienminiermotte. In diesem Jahr zeigten die weißblühenden Rosskastanien im Sommer bereits Blattbräune und Laubabwurf. Da es bisher kein Gegenmittel gibt, sammelt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) mit ihren Unterverbänden um den 17. November Kastanienlaub und nimmt damit der Motte ihren Platz zum Überwintern.

Die Kastanienminiermotte ist ein winzig kleiner Schmetterling, der aus dem Balkan eingewandert ist und sich hier ohne Gegenspieler ungehemmt vermehren konnte. 1989 wurde sie in Bayern entdeckt und war bereits 2003 in ganz Deutschland verbreitet. Die durch zahllose Fraßstellen in den Blättern verminderte Photosynthese führt da-zu, dass die Bäume anfälliger gegen Pilze, Bakterien und andere Schädlinge werden.

Die Beobachtungen der SDW-Kreisverbände Rems-Murr und Alb-Donau-Ulm zeigen, dass gepflegte Kastanien weniger befallen sind, als ungepflegte, die bereits seit vielen Jahren diese Aktion durchführen.  Diese Beobachtungen werden durch das Monitoring des Pflanzenschutzamtes in Berlin bestätigt: Sorgfältiges Laubsammeln reduziert den Befall um zwei Drittel im nächsten Frühjahr. Die Bäume bleiben länger grün und verkraften besser spätere Schäden.

Kastanie im farbenfrohen Herbstkleid
Kastanie im Herbst. Foto: Sabine Krömer-Butz, SDW

In diesem Jahr finden die Sammelaktionen rund um den 13. November statt. Wegen des milden Winters wahrscheinlich eher Ende des Monats. Das Laubsammeln sei mühsam und lohne sich nur, wenn alle Blätter am Boden liegen, so die SDW in Bonn. Besonders wichtig ist: Das Laub muss in Extramüllsäcken gesammelt und anschließend verbrannt werden. Hierzu ist eine Absprache mit der Kommune notwendig.

Zusätzlich empfehlen die Waldschützer:innen das Aufstellen von Nistkästen für Kohl- und Blaumeise, für die die Motte eine Delikatesse sei.

In diesem Jahr unterstützte HARIBO bei ihrer jährlichen Sammelaktion für Kastanien und Eicheln das Anliegen der SDW. Mit Tafeln und Infoblättern wurden 10.000 Teilnehmerinnen auf die Probleme der Kastanien hingewiesen und zum Mitmachen motiviert.

Aktuell werden keine weißblühenden Kastanien, die besonders unter der Miniermotte leiden, in Städten mehr gepflanzt. Bevorzugt werden die rotblühenden Kastanienbäume.
(SDW)


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