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Bekämpfung des Asiatischen Moschusbockkäfers - Schadorganismen

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Bekämpfung des Asiatischen Moschusbockkäfers (AMB)
Pheromonfalle hängt an einem Ast
Solche Pheromonfallen werden derzeit als Hilfs- und Kontrollmittel in Kolbermoor, Rosenheim und Bad Aibling eingesetzt. Foto: A. Gruber / LfL
(24.9.2022) In etwa zwei bis drei Metern Höhe hängen derzeit im Stadtgebiet von Kolbermoor, Bad Aibling und Rosenheim schwarze, laternenförmige Gebilde mit einer weißen Schale im unteren Bereich. Es handelt sich um Fallen mit einem Sexual-Lockstoff für den Asiatischen Moschusbockkäfer (Aromia bungii). Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) setzt diese Fallen jetzt zum ersten Mal in der Quarantänezone ein, da der spezielle Lockstoff erst seit Kurzem zur Verfügung steht.

Die Quarantänemaßnahmen der LfL gegen den Steinobst-Schädling waren in den letzten Jahren erfolgreich. Damit das so bleibt, sind die Pheromonfallen ein geeignetes Hilfs- und Kontrollmittel. Denn der Asiatische Moschusbockkäfer (AMB) macht sich unmittelbar nach dem Schlupf auf Paarungssuche. Hat er Erfolg, findet direkt nach der Paarung die Eiablage auf Pflanzen der Gattung Prunus statt, also auf Steinobstgehölzen und Obstbäumen wie Kirsche, Zwetschge, Pfirsich, Kriecherl oder Mirabellen. Mit den jetzt installierten zwanzig Fallen kann der AMB zwar im Quarantänegebiet nicht bekämpft oder ausgerottet werden, aber die Fangzahlen der Fallen spiegeln das Vorkommen bzw. eine Häufung des Käfers in bestimmten Gebieten innerhalb der Quarantänezone wider. Im Stadtgebiet Kolbermoor hängen insgesamt 18 Fallen, in Bad Aibling und Rosenheim hingegen jeweils nur eine Falle, da der AMB hier bislang seltener vorkam. Die Fallen wurden vor vier Wochen installiert, bislang wurden noch keine Käfer damit gefangen.

Die Larven leben für zwei bis drei Jahre im Innern der Bäume. Erst fressen sie Bohrgänge unter der Rinde und bohren sich dann bis tief ins Holz. Foto: LfL
Die Larven leben für zwei bis drei Jahre im Innern der Bäume. Erst fressen sie Bohrgänge unter der Rinde und bohren sich dann bis tief ins Holz. Foto: LfL

Wie funktionieren die Fallen? Sexual-Lockstoffe im Inneren der Falle ziehen die Weibchen des AMB an. Kommt eines in Paarungslaune angeflogen, versucht es, zu landen und gleitet wegen einer aufgebrachten Antihaftsubstanz auf der schwarzen Fläche ab ins Innere der Falle. Unten landet es im Fanggefäß, das mit einer für Mensch und Umwelt unproblematischen Kochsalzlösung befüllt ist. Ist der Käfer in die Falle gegangen, werden die Mitarbeiter der Landesanstalt für Landwirtschaft aktiv, scannen die relevanten Steinobstgehölze im Umfeld und suchen den Brut-Baum mit den, für den AMB charakteristischen Befallsmerkmalen (Larvenfraß und/oder Ausbohrloch).

Larvenfraß Asiatischer Moschusbockkäfer
Die Larven fressen Bohrgänge unter der Rinde. Gerade bei Jungbäumen ist mit starken Schäden zu rechnen, wenn sich der Käfer ausbreitet, bis hin zum Absterben der Bäume. Foto: M. Fellhauer / LfL
Erstmals Pheromonfallen in Kolbermoor, Rosenheim und Bad Aibling im Einsatz

Die Bekämpfung des Schädlings ist aufwendig, denn Pflanzenschutzmittel gegen den AMB sind in Deutschland nicht zugelassen. Hinzu kommt, dass die Larve des Asiatischen Moschusbockkäfers die meiste Zeit ihres Lebens so tief im Holz verbringt, dass ohnehin kein Insektizid tief genug eindringen würde. Demnach bleibt als einzige, effektive Methode das Fällen befallener und befallsverdächtiger Bäume mit anschließendem Häckseln und Verbrennen des Holzes.
Um die Funktionstüchtigkeit der Fallen zu gewährleisten, bitten die Mitarbeiter um Hinweise, wenn jemandem eine beschädigte Falle auffällt.
(LWL)

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