Zeit für den Obstbaumschnitt - Baum und Natur

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Zeit für den Obstbaumschnitt
Für den Winterschnitt ist ein trockener, frostfreier Tag optimal. Mit einer Astschere wir ein Zweig abgeschnitten.
Für den Winterschnitt ist ein trockener, frostfreier Tag optimal. Foto: „Natur im Garten“
(23.1.2023) Der regelmäßige Schnitt zur rechten Zeit ist für Obstbäume eine wichtige Pflegemaßnahme. Der Schnitt fördert die Baumgesundheit, sorgt für die Ausbildung eines ausgewogenen Kronenbilds und wirkt sich positiv auf Fruchtreifung und Ernteertrag aus. Wer seine Obstbäume schonend schneiden will, sollte auf das richtige Werkzeug setzen. Ist die notwendige Grundausstattung an langlebigen Schnittwerkzeugen einmal zusammengestellt, geht der Obstbaumschnitt alljährlich zügig von der Hand. Für den Winterschnitt ist ein trockener, frostfreier Tag optimal.

„Gut geschärftes Werkzeug ist wichtig, um glatte Schnittflächen zu erzielen, die rasch heilen können. Stumpfe Scheren verursachen unsaubere, gequetschte Wunden, über welche Krankheitserreger und Pilze leichter eindringen können. Entfernen Sie im Zuge des Obstbaumschnitts auch gleich etwaig vorhandene Fruchtmumien“, so DI Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Werkzeugausstattung für den Obstbaumschnitt

Die klassische Baum- oder Gartenschere gehört in jedes Gartenwerkzeug-Set. Investieren Sie am besten in eine hochwertige Schere mit Bypass-System, Amboss-Scheren neigen dazu, Rindenquetschungen zu hinterlassen. Praktisch sind zudem Modelle, die am Klingenansatz eine Einkerbung aufweisen, mit der Draht geschnitten werden kann, ohne dabei die Klinge zu beschädigen. Einige Hersteller bieten auch spezielle Gartenscheren für LinkshänderInnen an. Hochwertige, zerlegbare Modelle können relativ einfach selbst gewartet und geschärft werden. Ersatzteile können im Idealfall beim Hersteller nachgekauft werden, was eine lange Lebensdauer garantiert.

Dickere Äste werden mit einer langstieligen Astschere, ebenso am besten mit Bypass-System, geschnitten. Eine praktisch klappbare Astsäge ist beim Obstbaumschnitt auf der Leiter besonders hilfreich.

Mit einer soliden Leiter, deren Standfestigkeit vor der Benutzung gut geprüft sein will, ist auch der Schnitt in luftiger Höhe gut machbar. Je nach Bedarf lohnt sich die Anschaffung von Teleskopwerkzeugen.

Klein aber fein und sehr nützlich ist eine scharfe Hippe. Die geschwungene Klinge ermöglicht es, Stammverletzungen auszuschneiden und zu glätten. Kleine Zweige können mit der Hippe ebenso entfernt werden.

Geschnittene Zweige sinnvoll nutzen

Beim Baumschnitt angefallenes Schnittgut liegt auf einer Schubkarre
Foto: Pixabay

In der Zeit des Obstbaumschnitts sammelt sich rasch eine stattliche Menge von Zweigen und Ästen an. Der Abtransport des Gehölzschnitts kostet Zeit und Geld und ist zum Entsorgen eigentlich viel zu schade. Häcksler-Fans zerkleinern das Material, um es vermengt mit Grünabfällen zu kompostieren oder pur als Wegebelag oder Mulchmaterial unter Bäumen, Sträuchern oder auf Staudenbeeten auszubringen. Mit Ästen und Zweigen lassen sich im Garten auch zahlreiche andere, schnittige Ideen umsetzen.

„Die hohe Kunst des Gärtnerns ist es, entsprechend natürlichen Kreisläufen zu denken und zu handeln. Anfallendes abbaubares Material wird also so gut als möglich vor Ort verwendet und letztlich, wie im Falle der Obstbaumschnitt , wiederverwertet. So schließt sich der natürliche Kreislauf der Nährstoffe direkt im eigenen Garten“, so DI Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Gebündelte Obstbaumzweige sind eine schöne Winterdekoration neben der Eingangstüre. Im Haus lässt sich mit biegsamem Schnittgut allerlei Floristisches wie Türkränze, Gestecke oder andere dekorative Elemente zaubern. Stabile, gerade Stecken können nach Entfernung der Seitentriebe als Stütze für Paradeiser oder als Bohnenrankhilfe, zum Spannen der Richtschnur beim Heckenschnitt oder bei der Anlage oder Markierung von Saatreihen, zur Platzierung von Pflanzschildern oder zur Lenkung des Gartenschlauchs (damit dieser beim Gießen nicht ins Beet rutscht), verwendet werden. Zwischen dicken, kurzen, in die Erde geschlagenen Zweigstücken können Bretter als Wege- oder Beetbegrenzung hochkant fixiert werden. Besonders ansprechend sehen auch Flechtwände aus, die den Komposthaufen, die Regentonne oder wenig ansehnliche Gartenelemente im Nu in ein dekoratives Element verwandeln. Mittels hohen Flechtelementen entstehen natürliche Zäune, ein Sichtschutz oder ein Obelisk als Rankhilfe für Clematis. Fingerdicke, frisch geschnittene, biegsame Zweige eignen sich ideal zum Basteln von Staudenstützen für Pfingstrosen oder Rittersporn. Installieren Sie diese bereits jetzt im Frühling, dann lassen sich die frischen Triebe laufend leicht einordnen und wachsen locker und natürlich in die Stütze. Die Anlage einer Benjeshecke (Totholzhecke), welche fortlaufend über die Jahre weiter mit Schnittgut befüllt und mit einjährigen, rankenden Blühern jährlich neu in Szene gesetzt werden kann, vermittelt einen aufgeräumten Eindruck und bietet zugleich Igeln, Zaunkönig, Erdkröte, Blindschleiche und zahlreichen anderen Nützlingen Unterschlupf und Nahrung.
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