Fruchtfliegen in der Küche - Baum und Natur

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Lästig: Fruchtfliegen in der Küche
Fruchtfliege Drosophila melanogaster
Taufliege (Drosophila melanogaster). Foto:  Wikimedia Commons , CC0 1.0
(19.11.2023) Zur Gattung der Frucht-, Obst-, Gär-, Most-, Essig- oder Taufliegen (Drosophilidae) gehören verschiedene Arten von Zweiflüglern. Die Bezeichnung Fruchtfliege verwirrt allerdings, da die wissenschaftlich korrekt als Taufliegen bezeichneten Tiere nicht zu verwechseln sind mit den Frucht- oder Bohrfliegen aus der Familie der Tephritidae, zu der die weit verbreitete Kirschfruchtfliege Rhagoletis cerasi gehört. Eine alte Bekannte, die schon lange in unseren Küchen verbreitet ist, ist die Schwarzbäuchige Taufliege Drosophila melanogaster. Anhand der Erfahrungen aus Versuchen mit Taufliegen, die weiße, statt rote Augen oder Stummelflügel hatten, wurden seit dem 19. Jahrhundert bestimmte Regeln der Vererbungslehre aufgestellt.

Die bekannte Drosophila melanogaster ist lästig, befällt aber nur Früchte, die Faulstellen haben oder deren Schale beschädigt ist und die sich daher nicht mehr lange gehalten hätten. Denn der Legestachel der Tiere kann die Schale intakter Früchte nicht durchdringen. Sie befallen praktisch alle Obst- und Beerenobstfrüchte sowie Tomaten und Gurken. Im Gegensatz zu manchen anderen Gattungen von Fliegen sind die Taufliegen aber glücklicherweise keine Überträger von Krankheiten für den Menschen. Selbst wenn Larven, die sich im Obst befinden, versehentlich verzehrt werden, birgt das keine Gefahr.

Die Taufliegen treten besonders im Sommer auf, da sie sich bei kühlen Temperaturen außerhalb des Hauses nur langsam entwickeln können und bei Frost sogar absterben. Sie überwintern daher hauptsächlich in Räumen.

Fruchtfliegenlarven
Larve einer Fruchtfliege, 3-4mm lang. Foto: Wikimedia Commons, CC0 1.0
Neu: Kirschessigfliege

Seit 2011 hat sich in deutschen Gärten, aber auch in Küchen, die Kirschessigfliege Drosophila suzukii verbreitet. Da ihr Artname an eine japanische Motorradmarke erinnert, ist sie auch unter dem Spitznamen "Mopedfliege" bekannt. Sie befällt nicht nur beschädigte Früchte, sondern kann mit ihrem Legestachel bei vielen Obstarten sogar völlig intakte Fruchtschalen durchstechen. Betroffen davon sind unter anderem Weintrauben, Zwetschgen, Aprikosen, Erdbeeren, Nektarinen und alle Beerenobstarten. Lediglich Äpfel und Birnen sind wegen ihrer dicken Schalen vor ihnen einigermaßen sicher, solange sie unbeschädigt sind.

Zweis Essigfliegen sitzen auf einer Himbeere
Essigfliegen (Drosophila suzukii) auf Himbeere. Foto: Hannah Burrack, North Carolina State University, Bugwood.org, CC BY 3.0 US
Larve einer Essigfliege im Fruchtfleisch einer Himbeere
Drosophila suzukii Larve im Fruchtfleisch einer Himbeere. Foto: Hannah Burrack, North Carolina State University, Bugwood.org, CC BY 3.0 US
Merkmale

Die Drosophila-Fliegen in unseren Küchen sind etwa 2,5 bis 3,5 Millimeter lang und haben auffällig rote Augen. Die Tiere beider Arten sind mit bloßem Auge von Laien nicht zu unterschieden, aber wenn unbeschädigte Früchte betroffen sind, muss man damit rechnen, dass die Kirschessigfliege der Verursacher ist. Die Fliegen schaffen Eintrittspforten für diverse pilzliche Fäule-Erreger, durch die die Früchte ungenießbar werden und oft nach Essig schmecken, daher ihr Name.

Gegenmaßnahme

Früchte, die befallen sind, sollten sofort aus der Küche entfernt werden. Wenn in der Nähe der Biotonne Obst- und Beerenobstpflanzen stehen, sollten die Tiere in den Früchten zuvor durch Hitzebehandlung oder Einfrieren abgetötet werden. Oder man tut die Früchte in eine gut verschlossene Plastiktüte und entsorgt sie über die Restmülltonne.

Taufliegen in der Küche können mit Fallen gefangen werden. Dazu füllt man Essig, Fruchtsaft, Wein oder Bier in ein Glas. Man kann auch Mischungen aus einem Teil Essig und zwei oder drei Teilen Fruchtsaft herstellen und sie bei Bedarf noch etwas mit Wasser verdünnen. Um die Oberflächenspannung der Flüssigkeit zu verringern, sollte man etwas Spülmittel zufügen. Diese Flüssigkeiten ziehen die Taufliegen an, und sie ertrinken darin. Um den unangenehmen Geruch der Falle zu verringern und die Fangergebnisse zu erhöhen, kann man das Glas mit einer Frischhaltefolie bedecken, in die man Löcher sticht, durch die die Fliegen hindurchkriechen und die Flüssigkeit erreichen können.

Wenn kein Obst offen liegt, verhungern die Fliegen allerdings schnell von selbst, sofern sie keine Ersatznahrung wie Biomüll oder Essens- und Getränkereste haben. Wer in der Küche ein Problem mit Taufliegen hat, kann sein Obst und Gemüse im Kühlschrank lagern, wo es für die Tiere zu kalt ist. Allerdings ist es im Kühlschrank für manche Früchte wie Bananen ebenfalls zu kalt, und unreifes Obst kann nicht oder kaum nachreifen. Gelegentlich wird auch der Einsatz fleischfressender Topfpflanzen wie Sonnentau (Drosera spp.) gegen Taufliegen empfohlen. Ob die Fangquote solcher Pflanzen für diesen Zweck hoch genug ist, muss sich im Einzelfall erweisen.
(Quelle: IVA-Magazin / iva.de)
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