Ein Juwel – nicht nur im Bergwald!

Die Mehlbeere mit ihren typischen Merkmalen: Die weißliche Blattunterseite und leuchtend rote Früchte. Foto: C. Josten, LWF
(4.2.2025) 2024 war das „Jahr der Mehlbeere“. Im Nachgang hat die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) nun das LWF-Wissen Nr. 88 „Beiträge zur Mehlbeere“ ↗ veröffentlicht. „Als trockenheitsresistente, heimische Laubbaumart kann die Mehlbeere im Klimawandel eine größere Rolle spielen. Daher haben wir die wichtigsten Erkenntnisse und Informationen zur Mehlbeere in einer Ausgabe unserer „Wissen-Reihe“ zusammengetragen.“, so Dr. Peter Pröbstle, Präsident der LWF.
Mit der Mehlbeere wurde ein heimischer Laubbaum in den Blickpunkt gerückt, den viele Menschen in Bayern vermutlich noch gar nicht kannten. So war die heimische Baumart Sorbus aria 2024 Mittelpunkt vieler Tagungen und Fachgespräche. Das „LWF-Wissen“ trägt die Ergebnisse zusammen und stellt die vielfältigen Facetten der Mehlbeere vor. In 8 Beiträgen berichten Waldforscher und -experten zur Ökologie und Verbreitung dieser Baumart, ihren Standortansprüchen, der an ihr lebenden Tierwelt, zu genetischen Aspekten und ihrer besonderen Rolle im bayerischen Bergwald.
Vor allem auf Standorten mit extrem ungünstigen Wachstumsbedingungen kommt die Mehlbeere noch gut zurecht. Besonders im Bergwald spielt sie eine nicht unerhebliche Rolle bei der Sanierung von Schutzwäldern. Außerdem hat das Laub der Mehlbeere eine bodenverbessernde Wirkung. Weil diese trockenresistente Sorbus-Art auch auf Freiflächen gut zurechtkommt, wird sie gerne als Stadtbaum verwendet. Zudem ist „sorbus aria“ eine wertvolle Mischbaumart im Klimawandel, deren Wertschätzung und waldbauliche Unterstützung künftig noch mehr in den Vordergrund rücken wird. Die Bedeutung der Mehlbeere für den Waldnaturschutz sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Im Frühjahr stellen ihre Blüten zunächst eine Nahrungsquelle für Insekten dar, später im Jahr werden die rotbraunen Apfelfrüchte von zahlreichen Vögeln und anderen Tierarten gefressen. Interessant sind auch die genetischen Aspekte der Mehlbeere: Allein in Bayern existiert eine Vielzahl von regionalen Kleinarten, wie zum Beispiel die Kordigast-, die Hohenester-, die Gößweinsteiner-, die Hersbrucker-, die Donau- oder die Vogesen-Mehlbeere.
In 8 Beiträgen berichten Waldforscher und -experten zur Ökologie und Verbreitung, den Standortansprüchen, der besonderen Rolle im Bergwald, der an der Mehlbeere lebenden Tierwelt, zu genetischen Aspekten und über die wichtige Bedeutung dieser Sorbus-Art als Stadtbaum. LWF-Wissen Nr. 88 „Beiträge zur Mehlbeere“ ↗ (72 Seiten)
Beiträge
Die Mehlbeere (Sorbus aria) – Taxonomie, Verbreitung und Ökologie einer variablen Artengruppe
Mehlbeere & Co.: Vielfalt durch Hybridisierung
Vorkommen und Standortansprüche der echten Mehlbeere Sorbus aria (L.) CRANTZ
Die Mehlbeere im bayerischen Staatswald
Standortbindung und Vergesellschaftung der Mehlbeere (Sorbus aria) in den Bayerischen Alpen
Zur Tierwelt an der Mehlbeere mit Hinweisen zu weiteren Sorbus-Arten
Aspekte zu Vermehrungsgut, Genetik und Erhaltung der Mehlbeere (Sorbus aria (LINNÉ) CRANTZ)
Die Echte Mehlbeere im urbanen Grün
(LWF)