Die Babisnauer Pappel

Abb.: kes
(18.7.2017) Ein beachtenswertes Naturdenkmal vor den Toren Dresdens. Seit gut 195 Jahren schon wurzelt eine Schwarz-Pappel auf einer Anhöhe (330 m ü. NN) vor den Toren der Stadt Dresden.
Ein für eine Pappel ungewöhnliches Alter, gelten sie doch gemeinhin als eine nicht langlebige Baumart. Was mag dieser Baumveteran in den fast 200 Jahren seines Lebens gesehen haben? Er hätte, wenn er sprechen könnte, gewiss viel zu erzählen. Aber schon sein Lebenslauf zeugt von einem wechselhaften Leben.
Der Babisnauer Gutsbesitzer Johann Gottlieb Becker pflanzte 1808 die Schwarz-Pappel (populus nigra L.) als Grenzmarkierung. Während des Preußisch-Österreichischen Krieges 1866 errichten sächsische Pioniere in dem Baum ein Beobachtungsgerüst. 1884 kaufte der Gebirgsverein Sächsische Schweiz die Schwarz-Pappel und pachtet das zugehörige Grundstück, damit konnte die Fällung des Baumes verhindert werden.

Heute ist die Babisnauer Pappel ein beliebtes Ausflugsziel, denn von hier oben haben die Besucher einen wundervollen Blick auf die Umgebung Dresdens. Quelle: S. Drechsel/Cholt
Auf dem Grundstück wurde 1887 neben die Pappel die erste "Wettin-Eiche" gepflanzt und bis 1896 folgen weitere 3 Eichen. Um 1890 folgt noch eine Bismark-Eiche. Jedoch gediehen alle gepflanzten Eichen auf diesem Grundstück nicht und starben ab. Im Jahr 1922 wird auf der Pappel ein neues Aussichtsgerüst gebaut. Die Anpflanzung einer neuen Rotdornhecke erfolgte 1925. Gut 10 Jahre später, 1937, erfolgte die Unterschutzstellung der Schwarz-Pappel.

Pappel mit Eiche und Aussichtsgerüst (2005).
Foto: Frank Ulbricht, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Foto: Frank Ulbricht, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

Babisnauer Pappel, 30. Oktober 2017.
Foto: Buendia22, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Foto: Buendia22, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Im zweiten Weltkriegs wurde 1944 eine Flugabwehrstaffel bis Kriegsende an der Pappel stationiert. Unmittelbar nach Kriegsende ging die Schwarz-Pappel und das Grundstück 1945 in das Eigentum der Gemeinde Bärenklause-Kautsch über. Die Aufnahme in die Naturschutzkartei des Kreises Freital erfolgte 1957. Ein Jahr später wurde eine drei Meter hohe stählerne Aussichtsplattform um die Pappel errichtet. Zu Volkseigentum wurde die Pappel und die zugehörigen Flurstücke im Jahr 1961.

Der Aussichtsturm von dem der Blick weit ins Dresdner Umland schweifen kann. Foto: S. Drechsel/Cholt

Das Naturdenkmal im Winter mit Daten aus der Wikipedia.
Foto: S. Drechsel/Cholt/kes
Foto: S. Drechsel/Cholt/kes
Einem Gewittersturm im Jahre 1967 musste der Baum ca. ein Drittel seiner Krone opfern. Doch der Baumveteran ist weiterhin voller Leben. Die Ortsgruppe Babisnau des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V. von der Gemeinde Bärenklause-Kautsch übernahm 1994 die Pappel. Im Jahr1996 erwarb der Landesverein Sächsischer Heimatschutz e.V. die Grundstücke mit allen Anpflanzungen. Fördermittel des Regierungspräsidiums Dresden sowie Sponsoren ermöglichten 1999 den Bau eines neuen Aussichtsturms und die Gestaltung des Areals.

Der Stamm der Schwarz-Pappel während der Vegetationsperiode.
Foto: S. Drechsel/Cholt
Foto: S. Drechsel/Cholt

Der mächtige Stamm der Schwarz-Pappel im Winter.
Foto: S. Drechsel/Cholt
Foto: S. Drechsel/Cholt
Auf der Homepage von Herrn Steffen Drechsel Naturdenkmal Babisnauer Pappel ↗ finden Sie neben anderen Infos auch eine genaue Wegbeschreibung zu dem Naturdenkmal. Ein Besuch der Barbisnauer Pappel und der Homepage von Herrn Drechsel lohnt sich allemal.
(kes mit Material von Steffen Drechsel Naturdenkmal Babisnauer Pappel)