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Das Ende der Bordesholmer Linde - Bäume

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Das Ende der Bordesholmer Linde
           
Bordesholmer Linde am 29. Mai 2018
Bordesholmer Linde am 29. Mai 2018.
Foto: N-Lange.de / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0
(12.6.2018) Die historische Linde in Bordesholm (Kreis  Rendsburg-Eckernförde) ist Geschichte. Der Baum war eine alte, als  Naturdenkmal geschützte, Winter-Linde (Tilia cordata). Als einer der  ältesten Bäume Schleswig-Holsteins war sie eine bekannte Sehenswürdigkeit.

Am 29. Mai wurde es zur Gewissheit, dass der Baum nicht mehr zu retten ist. Kurz zuvor war zum wiederholten Mal ein großer Ast von der Linde abgebrochen und hatte eine Fahrradfahrerin knapp verfehlt. Weil durch den neuerlichen Astbruch der Baum umzustürzen drohte, mussten umgehend weitere große Äste abgesägt werden. Am Nachmittag des 29. Mai 2018 wurden die Glocken der Klosterkirche von Bordersholm für die Linde  geläutet.

Das Alter der Linde wird auf 650 bis 700 Jahre geschätzt. Sie hatte eine Höhe von etwa 18 m, die Breite der Krone betrug bis zu 30 m. Der unregelmäßig geformte Stamm mit einem Durchmesser von bis zu 2,30 m ist von einer Sitzbank umgeben. Sie befand sich in der historischen Mitte Bordesholms nahe der Klosterkirche des ehemaligen Klosters Bordesholm und war frei zugänglich. Sie war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts die Gerichtslinde des Amtes Bordesholm.

Die Linde wurde laufend baumpflegerischen Maßnahmen unterzogen. So wurden einige Äste gekürzt, um die Last zu verringern, zudem drei Äste durch Stützen gesichert. Dennoch wiesen einige Äste deutliche Anzeichen des Absterbens aufgrund eines starken Brandkrustenpilzbefalls auf.
Die Bordesholmerlinde im November 2010
Die Bordesholmer Linde im November 2010.
Foto: Wikimedia Commons / CC0 1.0
Die Überreste der Bordesholmer Gerichtslinde
Die Überreste der Bordesholmer Gerichtslinde.
Foto: Siegbert Brey,
Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Baumsachverständiger untersuchte die Rest-Linde

Am 6. Juni hatte die Gemeinde mit Prof. Dr. Dirk Dujesiefken das weitere Vorgehen erörtert. Schon 2015 hatte der Leiter des Hamburger Instituts für Baumpflege dem Naturdenkmal wegen des starken Fäulnisprozesses durch den Pilz keine rosige Zukunft vorhergesagt. Wie die Kieler Nachrichten berichteten, berührte das Ende des alten Baumes die Menschen emotional. Viele kommen zum eingezäunten Rest der ehemals stolzen Linde, machen Fotos, ergattern ein kleines Stück Holz oder zupfen sich Blätter ab – und erzählen von alten Zeiten, als der Baum noch 18 Meter in die Höhe ragte.
Bordesholmer Linde 2014 aus nord-westl. Richtung.
Bordesholmer Linde 2014 aus nord-westl. Richtung.
Foto: Nelly.Kling / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0
Bordesholmer Linde 2014 aus südlicher Richtung.
Bordesholmer Linde 2014 aus südlicher Richtung.
Foto: Nelly.Kling / Wikimedia Commons / CC BY-SA 3.0
Was mit dem Rest-Baum passieren wird, muss nun die Politik in naher Zukunft entscheiden. Entweder bleibt der über 700 Jahre alte Baumrest als Denkmal stehen. Oder es wird eine neue Linde gepflanzt. Für Nachwuchs jedenfalls ist bereits vor Jahren gesorgt worden. Im Winter 2012 erhielt eine Baumschule den Auftrag Ableger der Linde zu nehmen. Diese, 14 an der Zahl, haben zwischenzeitlich eine Höhe von zwei bis drei Metern erreicht.
(Quellen: ↗NDR, ↗Kieler Nachrichten, ↗Wikipedia)
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