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Hitze und Trockenheit setzen den Bäumen zu - Waldwissen

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Hitze und Trockenheit setzen den Bäumen zu
Dürregeschädigte Linde
Blick in die Krone einer dürregeschädigten Linde. Die Blätter zeigen braune, abgestorbene Blätter; teils sind die Blätter frühzeitig vergilbt.
Foto: BFW / Hoch
(17.8.2022) Einmal mehr wird die Witterung zu einem bestimmenden Faktor für die Waldgesundheit. Hohe Temperaturen und Sonneneinstrahlung verschärfen den Wassermangel, da die Verdunstung steigt.

Diese Witterungssituation bleibt nicht ohne Folgen für die Baumvegetation. Das Laub verfärbt sich bereits früher. Auffällig seien seit Ende Juli auch die Buchen, deren braun verfärbte Kronen auch in Waldgebieten schon von weitem sichtbar seien.

Wie wirkt die Dürre auf den Baum?

In den Leitungsbahnen des Baumes entstehen irreversible Embolien, die Wasserversorgung bricht oberhalb im betroffenen Bereich zusammen und Teile der Krone, vom Wipfel oder sogar von ganzen Bäumen sterben ab. Prinzipiell versucht ein Baum, sich vor dem Versagen des Wassersystems zu schützen. Dazu schließt er bei Wassermangel die Spaltöffnungen der Blätter und stellt die Photosyntheseleistung ein. Dauert eine derartige Phase lange, gerät der Baum allerdings in eine Nahrungsmangelsituation. Auch dies beeinträchtigt die Vitalität.
Darüber hinaus treten Schäden am Wurzelsystem auf und die Bäume werden anfälliger für sekundäre Schadorganismen. Das sind Organismen, die eine Vorschädigung des Wirtsbaumes benötigen, um diesen erfolgreich zu befallen, wie z.B. Borkenkäferarten oder manche Pilze.
Larvengänge des Borkenkäfers
Geschlängelte, mit gestopftem Bohrmehl gefüllte Larvengänge unter der Rinde und D-förmige Käfer-Ausbohrlöcher des Prachtkäfers Agrilus viridis.
Foto: BFW / Hoch
Weitere Borkenkäferarten treten vermehrt auf

Seit einigen Jahren sind auch bei Kiefernarten hohe Schäden durch den Sechszähnigen Kiefernborkenkäfer feststellbar. Beachtlich war auch die Vermehrung der Tannenborkenkäfer. Nun muss mit einem neuerlichen Aufflackern dieser Borkenkäferprobleme in trockengestressten Wäldern gerechnet werden. Auch an Laubbäumen wie etwa die Buchen werden sich sekundäre Schadinsekten einstellen, neben Borkenkäfern können hier auch eine Reihe von Bockkäfern oder Prachtkäfern bedeutend werden.

Mischwälder forcieren

Gegen die Dürre können Waldbewirtschafterinnen und -bewirtschafter kurzfristig nichts unternehmen. Lang- und mittelfristig ist die Entwicklung klimafitter, artenreicher Mischwälder weiter voranzutreiben. Schädlingsbefallene Bäume sollen rasch entnommen werden, um eine Vermehrung der Käfer und eine Ausweitung des Befalls zu unterbinden oder zumindest zu dämpfen.
(Christian Lackner, BFW)
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