Illegaler Kahlschlag im Berliner Grunewald

Bild: Berliner Forsten
(17.2.2025) Im Berliner Grunewald sind nach einem Bericht des RBB ↗ zufolge 60 Bäume illegal gefällt worden. Die Gründe sind unklar, vielleicht Holz-Diebstahl oder Hass auf Bäume. Es ist nicht das erste Mal im Grunewald.
Im Grunewald stehen verschiedene Bäume, wie Eschenahorn, Feldahorn, Spitzahorn und Eichen . Am Nordhang des Drachenbergs wurde eine große Fläche kahlgeschlagen. Die gefällten Bäume wurden zerkleinert und gestapelt.
Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt reagiert fassungslos auf die wiederholten illegalen Baumfällungen im Berliner Grunewald. Im Januar hat ein Unbekannter am Nordhang des dortigen Drachenbergs offenbar rund 50 Bäume mit einer Motorsäge illegal gefällt. Zu einer ähnlichen Tat war es an gleicher Stelle bereits im August 2024 gekommen. Die bis zu 20 Jahre alten Bäume standen auf dem aus Trümmerschutt entstandenen Drachenberg und erfüllten dort essentielle ökologische Dienste.
Der Leiter des Forstamts Gerhard Derr hofft auf die Wiederbewaldung und das Forstamt ist auch bereit, Bäume zu pflanzen. Einen Kahlschlag in diesem Ausmaß haben die Mitarbeiter des Forstamts noch nie erlebt. Warum jemand das Holz an dieser Stelle im Wald gestohlen hat, erscheint nicht schlüssig zu sein. Es gibt bessere Stellen für Holzdiebe im Berliner Wald.
Eine Sichtachse , die freigeschnitten worden wäre, ist von hier aus nicht zu erkennen. Das Grundstück gehört dem Forstamt Grunewald und kommt als Baugrundstück nicht in Frage. Es könnte ein Baum- oder Waldhasser am Werk sein oder jemand, der uns einen Streich spielen will, so Gerhard Derr.
Der Wald habe Erholungssuchenden wichtige Bedeutung. Die Berliner Forsten haben noch nicht entschieden, was sie mit den gefällten Bäumen machen. In jedem Fall werden sie im Grunewald häufiger patrouillieren.
Umweltverbrechen nicht hinnehmbar
Senatorin Ute Bonde: „Diese verabscheuungswürdigen Taten machen mich fassungslos. Vor Ort ist ein immenser ökologischer Schaden entstanden. Wir können ein solches Umweltverbrechen nicht hinnehmen und hoffen auf schnellstmögliche Ermittlungserfolge durch die Berliner Polizei.“
Durch den Kahlschlag fehlt die schützende Wirkung der Baumkronen auf den Waldboden. Das führt einerseits zur Austrocknung, andererseits zur Vergrasung und zur Ausbreitung der Brombeere. Das wiederum erschwert eine natürliche Ansamung von Waldbäumen, da die Samen den Boden nicht erreichen bzw. die Gefahr von Vertrocknen besteht. Eine wichtige Funktion der Bäume an dieser Stelle war die Sicherung des Hanges vor Bodenerosion durch ihre Wurzeln. Ansamungen vorausgesetzt dauert es 15 bis 20 Jahre, bis der Zustand wiederhergestellt ist.
(Quellen: berlin.de/Presse, rbb24 Abendschau, 06.02.2024)
Senatorin Ute Bonde: "Vor Ort ist ein immenser ökologischer Schaden entstanden.
Wir können ein solches Umweltverbrechen nicht hinnehmen..."
Wir können ein solches Umweltverbrechen nicht hinnehmen..."
