Direkt zum Seiteninhalt

Bäume nach Stürmen - Baumpflege

Logo für die Webseite www.arboristik.de
Menü überspringen
Menü überspringen
Onlinemagazin für  Arboristik, Baumpflege, Baumschutz - Berichte und Meinungen rund um das Thema Baum und Natur
Menü überspringen
kleines Logo
Menü überspringen
Info anfordern:
info@arboristik.de

Schnittmaßnahmen zum Erhalt beschädigter Bäume nach Stürmen
Durch einen Sturm abgebrochener Ast
Bereits kleine Sturmschäden wirken sich auf die Stabilität von Bäumen aus. Foto: Ray Shrewsberry, Pixabay
(27.12.2023) Ein gesunder Baum hält vielfältigen Einwirkungen stand. Mit einer fachgerechten Baumpflege tragen Besitzer zu seiner verbesserten Vitalität, Sicherheit sowie dem langfristigen Erhalt bei. Dennoch kann es durch Sturmereignisse auch bei gepflegten Bäumen dazu kommen, dass sie von einem Tag auf den nächsten zu einer Gefahrquelle werden. In solchen Fällen kann ein Kronensicherungsschnitt notwendig sein. Dabei handelt es sich um eine besondere Art des Baumschnitts, der zur Wiederherstellung der Verkehrssicherheit und Kronensicherung dient.

Trotz ihrer Größe sind Bäume äußerst flexible Pflanzen. Egal, ob sie im Garten oder in einem Wald stehen: Sie passen sich den Bedingungen am Standort bestmöglich an. Dazu gehört auch, dass sie sich gegen einwirkende Windlasten schützen.

Dynamische Kraftverteilung in gesundem Holz

Durch die Kraftübertragung von der Krone über den Stamm bis in die Wurzeln wird die Energie in den Boden abgegeben. Vorausgesetzt, das Holz ist nicht morsch und ausreichend biegsam. Auch deshalb ist ein Kronenpflegeschnitt – nicht zu verwechseln mit dem Kronensicherungsschnitt – wichtig. Weil die belaubte Krone den Wind wie ein Segel aufnimmt, sollte sie so geschnitten werden, dass Überspannungen im Voraus vermieden werden.

Entstehung von Sturmschäden – vom Astbruch bis zur Entwurzelung

Übersteigen die Windkräfte die natürliche Biegsamkeit, kommt es zu Sturmschäden. Bei stürmischen Winden (ab 62 km/h) fallen bereits die ersten Zweige zu Boden. Mit steigender Kraft werden auch größere Baumteile wie Äste in Mitleidenschaft gezogen. Entwickelt sich der Wind zu einem schweren Sturm (ab 89 km/h), können ansonsten gesunde Baumstämme brechen und Bäume entwurzelt werden. Bleibt die Krone nach dem Sturmereignis größtenteils erhalten, ist aber beschädigt, ist eine rechtzeitige Kronensicherung gefragt.

Definition und fachliche Abgrenzung zur Kappung

Der Kronensicherungsschnitt ist eine Maßnahme, die sich von den üblichen Arbeiten im Baumschnitt unterscheidet. Anders als der Kronenpflegeschnitt, bei dem der jährliche Zuwachs oder Totholz entfernt werden, werden bei der Kronensicherung auch größere Baumteile abgeschnitten. Und zwar solche, die abzubrechen drohen oder die Baumstatik beeinträchtigen. Insofern handelt es sich um einen radikalen Eingriff im Grob- und Starkastbereich. Häufig wird dieser Schnitt mit einer Kappung gleichgestellt. Dies entspricht jedoch nicht der aktuellen Auffassung in anerkannten Regelwerken wie der ZTV-Baumpflege. Bei einer Kappung wird die gesamte Krone stark eingekürzt, ohne Rücksicht auf den natürlichen Habitus zu nehmen. Durch den Verlust der Blattmasse verliert der Baum an Vitalität und stirbt verfrüht ab. Eine baumzerstörende Maßnahme, die weder zielführend ist noch angewandt werden sollte.

Unter weitestmöglicher Berücksichtigung der Wuchsform ist der Einsatz vom Kronensicherungsschnitt zur Gefahrenabwendung eine Lösung, die zwar tiefgreifend ist, jedoch eine Alternative zur Baumfällung darstellt.

Verkehrssicherheit durch Kronensicherungsschnitt herstellen

Nach einem Sturm ist es immer ratsam, die Bäume im eigenen Garten zu kontrollieren. Bereits kleine Risse wirken sich auf die Stabilität aus und können auf Dauer zum Bruch der Äste führen. Zerfranste Stellen, an denen Baumteile bereits abgebrochen sind, sollten sauber geschnitten werden, um Krankheiten, Faulstellen und dem Schädlingsbefall bestmöglich vorzubeugen. Somit dient die fachgerechte Ausführung vom Kronensicherungsschnitt am Baum seinem Erhalt sowie der Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht.

Im Übrigen sollte die Planung und Umsetzung dieser Maßnahme stets erfahrenen Fachkräften überlassen werden. Einerseits, weil entsprechendes Know-how erforderlich ist. Andererseits, weil Arbeiten an beschädigten Bäumen mit einer erhöhten Verletzungsgefahr verbunden sind.

Der Ablauf ist in der Regel wie folgt:

Sichtkontrolle: Visuelle Untersuchung und Einschätzung der Schadstellen

Baumgutachten: Erforderlich, wenn die Sichtkontrolle unzureichend ist

Kronensicherung: Abschneiden der bruchgefährdeten Baumteile

Entsorgung: Abtransport des Grünschnitts


Je nach Ausmaß des Baumschnitts kann eine Nachbehandlung notwendig sein, um den Ständerwuchs und die Totholzbildung einzugrenzen.
(kes/goodranking/Baumpflege und Garten, Berlin)
Zurück zum Seiteninhalt