Direkt zum Seiteninhalt

Rot-Eiche - Ein Baumportrait - Bäume

Logo der Webseite www.arboristik.de
Menü überspringen
Menü überspringen
Onlinemagazin für  Arboristik, Baumpflege, Baumschutz - Berichte und Meinungen rund um das Thema Baum und Natur
Menü überspringen
kleines Logo
Menü überspringen
Info anfordern:
keschei@gmx.de

Die Rot-Eiche - Ein Baumportrait
(4.2.2025) Bei der Gattung Eiche denken viele zunächst an unsere einheimischen Stiel- und Trauben-Eichen. Von der Gattung Eiche existieren sehr viele Arten, wenn nicht bei uns in Europa, dann aber von Nordamerika bis in die südliche Andenregion von Kolumbien. Dort existieren die tropischen EichenNebelwälder, in denen die Anden-Eiche - oder Humboldt-Eiche (Quercus humboldtii) vorzufinden ist.

Dass die Rot-Eiche zum Baum des Jahren 2025 auserkoren wurde, überrascht zunächst ist ihre Heimat doch in Nordamerika zu finden. Und es ist deutlich: unsere heimischen Stiel- und TraubenEichen sind sich sehr ähnlich - die Rot-Eiche hat zwar Ähnlichkeiten, macht sich aber einen ganz anderen Charakter zu eigen.

Baumart: Rot-Eiche (Quercus rubra), auch als Amerikanische Rot-Eiche bezeichnet.

Herkunft und Verbreitung: Die ursprüngliche Verbreitung der Rot- Eiche liegt in der östlichen Hälfte Nordamerikas. In Europa wurde sie vor 300 Jahren zunächst in Parks und botanischen Gärten angepflanzt.

Standort: Die Rot-Eiche hat keine sehr hohen Bodenansprüche, meidet aber kalkhaltige Böden. Sie gehört zu den Lichtbaumarten, hat also hohe Lichtansprüche. Sie ist trockenheitstolerant und reagiert nicht sehr empfindlich auf Streusalz.

Merkmale: Die Rot-Eiche zeichnet sich durch ihr immenses Wachstum aus. Im Freistand erreicht sie eine ausgedehnte rundliche Krone mit zum Teil fast waagrecht wachsenden Seitenästen. Zu erkennen ist die Rot- Eiche an ihren langstieligen, recht großen, spitz gelappten Blättern, die im Herbst eine sehr intensive Rotfärbung annehmen können, woher auch ihr Name hergeleitet wird. Sie wächst bis in eine Höhe von maximal 30 m. Vermutlich erreicht sie selten ein Alter über 150-200 Jahren.
rot-Eiche im Sommer
Eine der mächtigsten Rot- Eichen in Deutschland steht in der Weststadt von Karlsruhe. Der Stamm hat einen Umfang von 6,3 m, die Höhe liegt bei 24 m. Ihr Rekord-Kronendurchmesser beträgt 40 m!. Foto: Peter Klug
Stamm der Rot-Eiche im Sommer
Der Stamm hat einen Umfang von 6,3 m. Foto: Peter Klug
Roteiche im Winter
Foto: Peter Klug
Die Eiche in unbelaubten Zustand
Die Rot-Eiche im Winter. Foto: Peter Klug
Holzeigenschaften: Das Holz der Roteiche hat einen schmalen Splint sowie einen rötlich-braunen Kern und ist nicht so fest und dauerhaft wie das Holz europäischer Eichen. Verwendet wird Roteichenholz in großem Umfang im Innenausbau, im konstruktiven Bereich, als auch im Möbelbau und für Parkett.
Holzquerschnitt Roteiche
Die Abschottung bei Rot- Eichen ist deutlich schlechter als bei Stiel- oder Trauben-Eichen. Zersetzung und Myzellappen vom Zunderschwamm. Foto: Peter Klug
Baumkontrolle: An Rot- Eichen sind ähnliche holzzersetzende Pilze wie bei den einheimischen Eichen vorzufinden. Der Hallimasch kann auch dieser Baumart einen hohen Schaden zufügen. Lackporlinge sind nicht ungewöhnlich. Gelegentlich besiedeln der Tropfende Schillerporling oder der Riesenporling den Wurzelbereich. Der Brandkrustenpilz, der bei den einheimischen Eichenarten sehr selten vorkommt, ist bei dieser Eichenart häufiger.

Baumpilz, hier ein Lackporling
Lackporlinge sind nicht ungewöhnlich. Foto: Peter Klug
Schadpilz Schillerporling
Gelegentlich besiedelt der Tropfende Schillerporling den Wurzelbereich. Foto: Peter Klug
An Stamm und Krone ist der Eichenfeuerschwamm nach eigener Erfahrung die am häufigsten zu beobachtende Pilzart. Ansonsten scheint der Zunderschwamm eine äußerst intensive Holzzersetzung zu bewerkstelligen. Auch der Schwefelporling erscheint bei Rot-Eichen, um dort eine intensive Braunfäule zu erzeugen.
Roteiche Stamm
Rot-Eiche im Süden von Leipzig mit einem Stammumfang von 5,7 m. Foto: Peter Klug
Pilzbefall an Rot-Eiche
Fruchtkörper vom Schwefelporling im Jugendstadium am Stamm der Rot-Eiche. Foto: Peter Klug
Schadpilz Feuerschwamm
Eichen-Feuerschwamm in Vergabelung. Foto: Peter Klug
Schadpilz an einem Ast
Zunderschwamm. Foto: Peter Klug
Peter Klug
Dipl.-Forstwirt  v. RP FR ö.b.v. Sachverständiger für Baumpflege - Verkehrssicherheit von Bäumen - Gehölzwertermittlung

Literatur


KLUG, P. (Hrsg.) (2024): Arbolex Web-App - Baumpflege-Lexikon. Arbus Verlag, Gammelshausen. www.arbolex.de ↗ KLUG, P. (2024): Praxis Baumpflege - Kronenschnitt an Bäumen. Arbus Verlag, Gammelshausen. 5. Aufl., 238 S.

KLUG, P. (Hrsg.) (2024): Bäume im Siedlungsbereich - Bad Boiler Baumtag 2024. Arbus Verlag, Gammelshausen, 141 S.


Zurück zum Seiteninhalt