Genetische Studie zur Eiche in Europa - Bäume

Logo der Webseite www.arboristik.de
Onlinemagazin für  Arboristik, Baumpflege, Baumschutz - Berichte und Meinungen rund um das Thema Baum und Natur
kleines Logo
Direkt zum Seiteninhalt
für Basiseintrag werben
Auf arboristik.de können Sie Ihre Dienstleistung schon
ab 2 € / Monat bewerben!  
Preisliste
Genetische Studie zur Eiche in Europa
Eine Eiche wächst auf einem sehr trockenem Standort
Eiche an sehr trockenem Standort. Foto: Dr. Charalambos Neophytou
(31.1.2024) Die Eiche in Mitteleuropa wächst nicht nur in gut wasserversorgten Wirtschaftswäldern, sondern bildet auch kleinräumig schwachwüchsige Bestände auf trockenen, schwer zugänglichen Standorten: etwa an Steilhängen oder auf Blockhalden. Es wird vermutet, dass die Eiche solche Lagen über viele Jahrtausende kontinuierlich besiedelt hat. Wenn dies tatsächlich der Fall ist, dann könnten sich die Eichen in diesen Lagen über viele Generationen an die Trockenheit angepasst haben. Solche Reliktbestände hätten das Potenzial, als Saatgutquelle für klimafitte Wälder genutzt zu werden.

Eine Studie der FVA und des Bayerischen Amts für Waldgenetik (AWG) befasst sich mit dem Ursprung und der genetischen Vielfalt solcher Reliktvorkommen und zieht einen Vergleich zu Wirtschaftswäldern. Die Ergebnisse der Studie sind im Einklang mit der Hypothese, dass sich die vermuteten Relikteichen vor Ort über Generationen fortgepflanzt haben – wahrscheinlich seit der nacheiszeitlichen Wiederbesiedlung.

Gleichzeitig zeigt die Studie auch auf, dass traditionelle Waldbewirtschaftung die lokalen Genressourcen der Eiche historisch gefördert hat. Erst in Wäldern, die nach dem Zweiten Weltkrieg begründet wurden, sind die Spuren von Saatguttransport auch im genetischen Fingerabdruck der Eichen sichtbar. Mit mehr als 5000 untersuchten Bäumen aus über 150 Waldbeständen ist es eine der umfangreichsten genetischen Studien zur Eiche in Europa.
(FVA)

Publikation
Charalambos Neophytou, Devrim Semizer-Cuming, Hans-Gerhard Michiels, Antoine Kremer, Simon Jansen, Barbara Fussi. Relict stands of Central European oaks: Unravelling autochthony and genetic structure based on a multi-population study. doi.org/10.1016/j.foreco.2023.121554
Zurück zum Seiteninhalt