Eichen-Veteran trotz allen bisherigen Krisen

Auch nach 1000 Jahren ist immer noch Leben im "Hüter des Feldes". Foto: Horst Schunk
(17.5.2020) Nach 1000 Jahren ist immer noch Leben im "Hüter des Feldes". Auch in diesem Frühling kehrte er als grüner Lebender zurück in die oberfränkische Landschaft bei Nedensdorf, Landkreis Lichtenfels, in Sichtweise zu Kloster Banz.
Dieser geköpfte Eichenbaum, ein beeindruckendes Naturdenkmal, wurde im Bayerischen Fernsehen ebenso gezeigt, wie in einigen mediengerechten Beiträgen, auf Ansichtskarten oder als Titelbild eines Baumschutzbuches. Auch bei Wikipedia ist er vertreten. Der Baum, der seit einigen Jahren nur noch halbseitig grünt, im Inneren des dicken Stammes völlig hohl ist, trotz nach wie vor allen Krisen, Wetterverhältnissen und Klimaveränderungen.
Der imposante Baum gehört zweifelsohne zu den interessantesten Naturdenkmälern Bayerns. Der auf ein Alter von über tausend Jahren geschätzte Baum, im Volksmund „Rasierpinselbaum“ oder „Hüter des Feldes“ genannt, stirbt dennoch langsam ab. Im Jahr 2012 wurde eine Pilzerkrankung am Blattwerk Baumveteran festgestellt, davon konnte sich der Baumveteran nicht mehr erholen. Eine Hälfte der geköpften, innen völlig hohlen Eiche bei Nedensdorf im Landkreis Lichtenfels besitzt seit diesem Jahr keine Blätter mehr, siehe Foto (links) vom 9. Juni 2013. Nach über tausend Jahren geht nun ein beachtliches Baumleben langsam zu Ende. Der oberfränkischen Landschaft wird dieses Naturdenkmal sicherlich fehlen.
Der Baum steht in einer Wiese bei Nedensdorf (etwa 500 Meter südlich der Abzweigung der Ortsverbind-ungsstraße Gleußen nach Bad Staffelstein), unterhalb des Klosters Banz im Landkreis Lichtenfeld, Ober-franken. Die Silhouette gleicht aus der Ferne der einer Kopfweide. Erst aus der Nähe betrachtet erweist sich der Baum als eine Stieleiche.
Das Alter des Baumes wird auf über eintausend Jahre geschätzt. Im Jahr 2011 hatte der Stamm auf 1,3 Meter, der Höhe des Brusthöhendurchmessers (BHD), einen Umfang von 6,14 Metern.
Da der Stamm völlig hohl ist und er nicht unter der Last der Krone auseinanderbricht, wurde er im April 2008 durch die Obere Naturschutzbehörde der Regierung von Oberfranken baumpflegerisch behandelt. Leider hat die Obere Naturschutzbehörde eine darüber hinausgehende bestandserhaltene Sanierung mit der Begründung: "...man müsse auch so einen Baum sterben lassen dürfen..." abgelehnt.
(Horst Schunk)