Baumpflanzung: Vom Anwuchs an gesund! - Baum und Natur

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Baumpflanzung: Vom Anwuchs an gesund!
Pflanzstöcke und Stammschutz
Foto: K. Weber, „Natur im Garten"
(14.12.2022) Die richtige Anwuchspflege ist das A und O, damit sich frisch gepflanzte Jungbäume gut entwickeln und rasch einwurzeln können. Die Stabilisierung des Jungbaumes über Pflanzpflöcke und der Stammschutz sind im Idealfall bereits bei der Pflanzung erfolgt. Das Mulchen der Baumscheibe stellt ebenso eine der Jungbaumentwicklung förderliche Maßnahme dar, die ohne weiteres jetzt noch ergänzt werden kann. Als Baumscheibe wird der kreisförmige Bereich des Bodens rund um den Stamm im Durchmesser der Baumkrone eines jungen Baumes bezeichnet. Wenn Sie Ihren Jungbaum jetzt im Herbst gepflanzt haben, dann sollte die Baumscheibe bis zum dritten Standjahr frei von Bewuchs gehalten und gemulcht werden.

So muss der junge Baum nicht mit anderen Pflanzen um Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Eine regelmäßige Kontrolle des Bindematerials sowie der Pflanzpflöcke und eine gute Wasserversorgung, insbesondere bei starker Trockenheit, sind für den Jungbaum während des Anwachsens wichtig.

„Jener Teil des Wurzelsystems von Bäumen, welcher oberflächennah liegt, ist empfindlich gegenüber starker Belastung. Bei Mäharbeiten kann es zusätzlich leicht passieren, dass Stammschäden am Baum entstehen. Über solche Verletzungen können Krankheitserreger in den Baum eindringen und diesem langfristig schaden. Das Mulchen bzw. ab dem dritten Standjahr auch das Bepflanzen der Baumscheibe mit ausdauernden Stauden beugt diesen Risikofaktoren vor und bringt einen ökologischen Mehrwert“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Mulchen mittels „Sandwichmethode“

Mulchen Sie die Baumscheibe von Jungbäumen „sandwichartig“ in dreilagigem Aufbau. Dazu werden 10 Liter reifer Kompost pro m2 auf der Baumscheibe verteilt. Darüber wird eine dicke Kartonage, z.B. aus einem Fahrrad- oder Elektrowarengeschäft, gelegt. Die 3. Lage bildet eine 8-10 cm dicke Schicht aus heimischem Häckselgut. Formen Sie stammnahe einen leichten Wall, um den unmittelbaren Stammbereich freizuhalten. Die so entstehende Mulde hält auch Gießwasser gezielt im Wurzelbereich. Die Mulchschicht unterdrückt den Aufwuchs von Beikräutern und wirkt ausgleichend auf den Feuchtigkeitshaushalt und auf Temperaturschwankungen im Boden.

Mulchen der Baumscheibe in dreilagigem Aufbau
Foto: K. Weber, „Natur im Garten"

Anbindung kontrollieren

Im Rahmen der Anwuchspflege sollten die Anbindungen an den Pflöcken regelmäßig kontrolliert werden, damit keine Einschnürungen in der Rinde entstehen. Frühestens nach dem dritten Standjahr kann die Stützvorrichtung bei entsprechender Standfestigkeit vorsichtig entfernt werden.

Gießen & Düngung

Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört das angepasste Gießen, denn die jungen Gehölze brauchen regelmäßig Wasser. Lieber seltener, aber dafür durchdringend gießen. In Abhängigkeit von Baumgröße und Substrat benötigt ein Jungbaum von Frühling bis Herbst pro Woche, je nach Niederschlag, in etwa 75 – 150 Liter Wasser. Der Wurzelballen darf jedenfalls nicht austrocknen. Die Wurzeln sollten 3 – 5 Jahre nach dem Setzen so weit in die Tiefe gewachsen sein, dass genügend Wasser aus dem Boden aufgenommen werden kann. Ein zusätzliches Gießen ist dann nur mehr bei extremer Trockenheit nötig.

Frisch gepflanzte Bäume werden nicht gedüngt. Das Baumsubstrat, bzw. der bei der Pflanzung beigemengte Kompost, enthalten genügend Nährstoffe für das erste Standjahr. Ab dem zweiten Standjahr können Kompost oder organische Düngemittel zugegeben werden. Ältere Bäume werden dann nur noch bei Bedarf, wie etwa bei abnehmender Vitalität, gedüngt: dazu wird etwas reifer Kompost oder organischer Dünger unter der Kronentraufe verteilt. Auf naturnahen Standorten kann bei älteren Bäumen in der Regel auf Düngung verzichtet werden.
(Quelle: Natur im Garten ↗)
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