Waldbrandstatistik 2022: Fläche der Größe Borkums verbrannt
Nach dem Waldbrand. Foto: Dennis Larsen auf Pixabay
(19.7.2023) Im Jahr 2022 vernichteten 2.397 Brände rund 3.058 Hektar Waldfläche – dies zeigt die Waldbrandstatistik des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL). Die verbrannte Fläche entspricht damit in etwa der ostfriesischen Insel Borkum. Seit Erhebung der Waldbrandstatistik im Jahr 1977 ging damit 2022 die zweitgrößte Waldfläche durch Brände verloren – höher lag sie nur 1992 mit 4.908 Hektar.
Die verbrannte Waldfläche lag 2022 mehr als dreimal so hoch wie der jährliche Durchschnittswert mit 847 Hektar (seit 1991). Auch die Anzahl der Brände lag mit 2.397 deutlich über dem Mittel (1.160 Brände).
90 Prozent aller Flächen im Juni bis August verbrannt
Aufgrund der langen Trockenperioden zog sich die Waldbrandsaison durch das ganze Jahr. Bereits im März gab es 141 Brände. Die extreme Hitze in den Sommermonaten spiegelt sich in der Statistik wider: Fast 70 Prozent aller Brände wüteten zwischen Juni und August, wobei 90 Prozent der Schadensfläche entstand.
Waldbrände in Deutschland. Quelle: BLE
Im Bundesländervergleich liegt Brandenburg mit 523 Bränden auf rund 1.426 Hektar Fläche an der Spitze. Aufgrund seiner sandigen Böden und leicht brennbaren Kiefernwälder ist Brandenburg besonders anfällig für Waldbrände. Die zweitgrößte Fläche verbrannte in Sachsen mit 785 Hektar, verteilt auf 217 Brände.
Brandursache häufig unbekannt
Rund 42 Prozent der Waldfläche verbrannte aus ungeklärten Ursachen, gefolgt von Vorsatz/ Brandstiftung (36 Prozent) sowie sonstigen handlungsbedingten Einwirkungen (11 Prozent) – hierzu zählen zum Beispiel Entzündung durch Munition auf Truppenübungsplätzen. Zehn Prozent der Brandflächen sind auf Fahrlässigkeit, verursacht beispielsweise durch Camper oder Besucher im Wald, zurückzuführen.
(BLE)
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