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Torf gehört ins Moor und nicht in den Garten!
Arboristik-Baumpflege-Baumschutz
Veröffentlicht in Feuchtgebiete · Sonntag 02 Apr 2023
Tags: TorfMoore
Hochmoor. Foto: Herbert Aust auf Pixabay


(2.4.2023) Zu Beginn der Gartensaison fordert die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) alle Gartenfans auf, nur torffreie Blumenerden zu kaufen. Da die Nachfrage so groß ist, wird immer noch und vor allem bei Billigprodukten Torf beigemischt und damit die letzten Moore zerstört. Dabei sind intakte Moore die effektivsten C02-Speicher und ein wichtiger Verbündeter im Klimawandel.

Während die Moore in Deutschland bereits ausgebeutet sind, werden aktuell besonders die ost- und nordeuropäischen Moore genutzt. Moore und ihre Torfschichten sind jahrtausendelang gewachsen und speichern viel Kohlenstoff. Werden sie für die Gewinnung von Torf abgebaggert, gehen wichtige Lebensräume für seltene Arten verloren und es gelangen, wie bereits erwähnt, große Mengen des Treibhausgases C02 wieder in die Atmosphäre. Zwei gewichtige Gründe, nur noch torffreie Blumenerden zu verwenden.

Inzwischen haben die meisten Gartencenter und Verkaufsstellen umweltbewusste Alternativen und wenn nicht, sollte man sich vorab informieren und ggf. zu einem anderen Anbieter gehen.
Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden in Deutschland jedes Jahr verbraucht, etwa zweieinhalb Millionen für die Blumenerden von Hobbygärtnern.

Unübertroffene Leistung:

Weltweit bedecken Moore nur noch drei Prozent der Landoberfläche, speichern jedoch doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder auf einer rund sieben Mal so großen Fläche. Damit sind Moore ebenso wie Wälder starke natürliche Klimaschützer.

Fakten zu Mooren:
Große Moorflächen gibt es noch in Estland, Lettland, Litauen und Russland.
So sind in Estland rund 22 Prozent der Landesfläche mit Mooren bedeckt. Um die steigenden Nachfrage nach Blumenerden zu befriedigen, haben sich deutsche und westeuropäische Länder die Rohstoffe dieser Länder gesichert. Diesen Raubbau können die Verbraucher:innen stoppen!

Ein gesundes Hochmoor wächst in einem Jahr nur etwa einen Millimeter, das sind für einen Meter Torf etwa tausend Jahre. Ist ein Feuchtgebiet erstmal zerstört, dauert es Jahrzehnte, bis es wieder von einigen typischen Pflanzen- und Tierarten besiedelt wird.

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
Gerade hat die Bundesregierung ein Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz von 4 Milliarden Euro zur Stärkung und Wiederherstellung von Ökosystemen beschlossen. Damit soll nach Jahren der Umweltzerstörung jetzt das Zeitalter der Renaturierung beginnen. Das Schlagwort lautet »naturbasierte Lösungen« für die Doppelkrise von Klima und Artenvielfalt. Hauptziele sind der Umbau zu klimaresilienteren Wäldern und die Renaturierung.

Natur- und Klimaschutz so zu verzahnen, gewinnt auch international immer mehr Anhänger. Das Schlagwort lautet »naturbasierte Lösungen« für die Doppelkrise von Klima und Biodiversität. Im Zentrum stehen Wälder, Moore, Flüsse und Auen, aber auch Seegraswiesen im Wattenmeer, intakte Böden in der Agrarlandschaft oder Parks in Städten. Sie können zum einen Kohlenstoff besonders effektiv speichern, zum anderen sind sie wertvolle Lebensräume.
(SDW)


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