Sonderpostwertzeichen „Ivenacker Eichen
Foto: Ute Müller auf Pixabay
(7.7.2023) Der Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Werner Gatzer, stellte die Briefmarke am 6. Juli 2023 in Ivenack vor. Die Präsentation fand um 11:30 Uhr auf der Festwiese Ivenacker Eichen Tiergarten statt.
„Inmitten der Mecklenburgischen Seenplatte, unweit der Reuterstadt Stavenhagen, stehen die Ivenacker Eichen, das erste Nationale Naturmonument Deutschlands, die zu den ältesten Bäumen Deutschlands und zu den stärksten lebenden Eichen in Europa gehören. Die mächtigste von ihnen, eine etwa tausend Jahre alte Stieleiche, hat einen Stammumfang von über 11 Metern und ein Holzvolumen von 140 Kubikmetern, gilt als volumenreichste Eiche in Europa. Das genaue Alter der Eichen kann nicht ermittelt werden, aus Jahrringmessungen kann aber geschlussfolgert werden, dass ein Alter von 1000 Jahren als möglich erscheint.
Seit jeher sind es vor allem diese Bäume, die Menschen aus nah und fern anziehen und Kulturschaffende inspirierten. Die besondere Ästhetik und Symbolkraft der Eiche ist Hauptthema in der Vielzahl an Bildern, Gedichten, Sagen und Geschichten, somit Bestandteil der regionalen, nationalen und europäischen Kultur.
Die Gestaltung des Postwertzeichens und der Ersttagsstempel stammen von Kym Erdmann aus Kiel; Foto: © Günther Bayerl Fotografie. Die Briefmarke hat einen Wert von 110 Cent und ist ab dem 6. Juli 2023 in den Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich.
Die ältesten Eichen sind ein besonderes Zeugnis der Nachhaltigkeit und des pfleglichen Umgangs mit der Natur, sowie der im Mittelalter verbreiteten Landnutzungsform des Hude- (Hüte-) Waldes. Bei der Pflege und Erhaltung der Eichen durch das Forstamt Stavenhagen kommen grundsätzlich keine künstlichen Maßnahmen wie Baumchirurgie oder Ausmauern in Frage. Es werden vielmehr die natürlichen Bedingungen des Hudewaldes mit seinen typischen Attributen – licht, parkartig und voller knorriger alter Bäume mit ausladenden Kronen – unter denen die Eichen so alt geworden sind, weitgehend gewahrt. Mit der Unterstützung von Damwild, Turopolje-Schweinen und Konik-Pferden wird das seltene und historische Waldbild erhalten und macht die mittelalterliche Bewirtschaftungsform der Waldweide für Gäste erfahrbar. Diese hervorragende Arbeit zeichnete der Bund Deutscher Forstleute in den Jahren 2020 und 2021 mit dem Titel „Waldgebiet des Jahres“ aus.
Eingebettet in die durch die Weichsel-Kaltzeit geformte und von Menschen geprägte Landschaft bieten die Ivenacker Eichen vielen, teilweise seltenen, Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, auch Eulen, die Pate für das Naturschutz-Logo standen, übernachten in den Hohlräumen der Bäume.“
(Text: Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern, Forstamt Stavenhagen)