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Neues Online-Tool harmonisiert Baumkataster
Arboristik-Baumpflege-Baumschutz
Veröffentlicht in Produkte · Mittwoch 08 Apr 2020
Foto: Robert Michel, Pixabay


(8.4.2020) Kommunen und Landkreise erfassen ihre Stadt- und Straßenbäume bisher individuell in digitalen oder analogen Baumkatastern. Entsprechend inhomogen sind diese Daten. Das neue Online-Tool BaumCloud harmonisiert sie. In ein einheitliches Format überführt lassen sich die Baumkatasterdaten besser nutzen - für wissenschaftliche Zwecke ebenso wie in der Praxis. Entwickelt hat das Tool die Terra Concordia gGmbH im Rahmen des mFund-Projektes meinGrün. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert und vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) koordiniert.

LogografilKommunale Baumkataster sind äußerst heterogen in Datenformat und  -struktur. Sie unterliegen unterschiedlichen botanischen Nomenklaturen  oder liegen in unterschiedlichen Koordinatensystemen vor. Auch Angaben  zum Kronendurchmesser oder zur Höhe von Bäumen sind manchmal in Metern,  manchmal in Zentimetern angegeben. Fehlt ein einheitlicher Standard,  erschwert dies die Einbindung der Daten in Web-Applikationen. Auch sind  großflächige Auswertungen von Stadtbaumdaten für vergleichende Studien  nicht möglich.

Mithilfe eines neuen Tools  lassen sich diese Mankos nun beseitigen. Die BaumCloud hilft dabei,  unterschiedliche Baumkatasterdaten zu vereinheitlichen und damit besser  nutzbar zu machen. Auf baumcloud.org können Kommunen und Gemeinden ihre Stadtbaumdaten einpflegen, um zu  einer homogenisierten Stadtbaumdatenbank beizutragen. Die hochzuladenden  Datensätze müssen dabei einige Kriterien erfüllen, zum Beispiel müssen  sie in einem bestimmten Dateiformat oder als offene Daten vorliegen.

Derzeit  bietet die neue Anwendung Informationen zu 1,6 Millionen Bäumen aus 16  kommunalen Baumkataster-Datensätzen in harmonisierter Form als Open Data  an. Interessierte können diese Stadtbaumdaten ab sofort zentral über  einen internetgestützten Zugriff (wfs-Link) und in einem einheitlichen  Format beziehen.

"Wir  haben die BaumCloud als Verbundpartner im mFund-Projekt meinGrün  entwickelt. Hier werden die homogenisierten Daten vor allem als  Trainingsdaten verwendet, um die WebApp, die im Projekt entsteht, zu  optimieren", erläutert Kai Gildhorn von der Terra Concordia gGmbh. "Die  frei verfügbaren Daten lassen sich aber auch für andere Studien, etwa  zu Themen wie biologische Vielfalt, Klimawandel oder Ökosystemleistungen  von Stadtbäumen, nutzen", ergänzt Dr. Robert Hecht,  verantwortlicher Wissenschaftler für die meinGrün-Projektkoordination im  Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR).

Die BaumCloud steht allen Interessierten unter baumcloud.org zu Verfügung

Nicht  nur der Wissenschaft kommt das neue Daten-Angebot zugute. Die Daten  stehen der Allgemeinheit zur Verfügung. Sie lassen sich zum Beispiel  auch für WebApplikationen nutzen. Kommunale Verwaltungen können mit  Hilfe der BaumCloud ihre eigenen Baumkatasterdaten einfach und schnell  homogenisieren. Damit wird der Datenaustausch zwischen Ämtern und in der  interkommunalen Zusammenarbeit vereinfacht. Auch neue Projekte mit  zivilgesellschaftlichen Akteuren lassen sich auf Basis der offenen Daten  leichter anstoßen.

Download-Link und Metadaten stehen via mCloud-Plattform des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zur Verfügung.

Hintergrund
Das  Projekt meinGrün wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale  Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND gefördert.  Die Initiative befasst sich mit digitalen datenbasierten Anwendungen  für die Mobilität 4.0. Zum Projektkonsortium gehören das  Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, das Deutsche  Fernerkundungsdatenzentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und  Raumfahrt, das Institut für Kartographie der Technischen Universität  Dresden, das Heidelberg Institute for Geoinformation Technology der  Universität Heidelberg, das Institut für Software-Entwicklung und  EDV-Beratung in Karlsruhe sowie urbanista in Hamburg und Terra Concordia in Berlin.
(Heike Hensel)

Bildnachweis:
Projekt-Logo meinGrün. Quelle: Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V.


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