Europas Wälder in Daten
Quelle: Santoro, M.; Cartus, O. (aus NERC EDS Centre for Environmental Data Analysis, 11/2021)
(8.7.2023) Forschende der Universität Göttingen sind an dem Projekt „PathFinder – Towards an Integrated Consistent European LULUCF↗ Monitoring and Policy Pathway Assessment Framework“ beteiligt. Die Europäische Kommission finanziert das Projekt im Rahmen ihres Programms Horizon Europe mit sechs Millionen Euro.
Das „PathFinder“-Projekt befasst sich mit der Anforderung der Europäischen Kommission nach europaweit vereinheitlichten, wissenschaftlich belastbaren Daten zum Wald, die in kurzen Abständen aktualisiert werden. Die Forschenden erarbeiten die wissenschaftlichen Grundlagen für eine entsprechende Ergänzung der nationalen Waldinventuren. Beteiligt sind 23 Einrichtungen aus 15 europäischen Ländern.
Alle europäischen Länder erheben regelmäßig wissenschaftlich fundierte Daten zum Wald. Bislang unterscheiden sich diese nationalen Waldinventuren jedoch in Zeitpunkt, Design und Organisation. Als Teil des Projekts entwickeln Dr. Lutz Fehrmann, Prof. Dr. Christoph Kleinn und Doktorand Ryan Carroll von der Abteilung Waldinventur und Fernerkundung der Universität Göttingen ein optimiertes Inventurdesign. Im Fokus steht die Erfassung von Waldbiomasse und von Indikatoren zur Biodiversität. Das Inventurdesign soll außerdem die Integration von Satellitendaten verbessern und damit die regelmäßige Aktualisierung der Daten ermöglichen.
Beispiel einer satellitenbildbasierten Waldbiomasseverteilungskarte. Deren Erstellung erfordert Datenerhebungen im Wald.
Diese sollen europaweit optimiert werden.
Quelle: Santoro, M.; Cartus, O. (aus NERC EDS Centre for Environmental Data Analysis, 11/2021)
Quelle: Santoro, M.; Cartus, O. (aus NERC EDS Centre for Environmental Data Analysis, 11/2021)
Koordiniert wird das Projekt vom Norwegian Institute of Bioeconomy Research (NIBIO). Projektmanager Prof. Johannes Breidenbach vom NIBIO erklärt: „Unser übergeordnetes Ziel ist es, den Übergang Europas zu einer klimaneutralen und widerstandsfähigen Gesellschaft und Wirtschaft zu unterstützen.“
Knapp 40 Prozent der Fläche Europas ist mit Wald bedeckt. Damit hat der Wald nach der Landwirtschaft den zweitgrößten Flächenanteil, mit großen Unterschieden zwischen den Ländern. Es handelt sich um eine besonders wichtige Landnutzungsform: Der Wald ist naturnäher als Flächen mit Landwirtschaft, Siedlungen oder Infrastruktur. Er hat nicht nur für die Holzproduktion eine große Bedeutung, sondern auch für den Biodiversitätsschutz, den Umweltschutz und den Klimaschutz.
(pug)