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Die „Allee des Jahres 2020“ steht in Brandenburg
Arboristik-Baumpflege-Baumschutz
Veröffentlicht in Baum und Natur · Freitag 30 Okt 2020
Allee des Jahres 2020 in Seedorf bei Lenzen. Foto: Anja Möller



(30.10.2020) Anlässlich des „Tages der  Allee“ am 20. Oktober kürt der Bund für Umwelt und Naturschutz  Deutschland (BUND) die „Allee des Jahres 2020“. Aus über 355 Beiträgen  eines bundesweiten Fotowettbewerbes wählte eine Jury das Bild  „Symmetrie“ von Anja Möller.

Das Bild  zeigt eine Eichen-Allee in Brandenburg bei Seedorf in der Nähe von  Lenzen an der Elbe. Anja Möller, die Gewinnerin, sagt zu ihrem Bild:  „Ich mag die Symmetrie sowie das Spiel mit Licht“.

Mitten  durch die großen Ackerschläge zieht sich das etwa 1,2 Kilometer lange  Band der Allee. Kein weiterer Baum, kein Strauch – nur diese Allee als  ein Raum voller Leben und als Verbindung zwischen Lebensräumen.  Katharina Dujesiefken, BUND-Alleenexpertin: „Die Allee zeigt  beispielhaft,  dass in einer Landschaft, die durch große  landwirtschaftliche Flächen geprägten ist, Alleen oftmals das einzige  Verbindungselement zwischen verschiedenen Lebensräumen sind.“ Die Bäume  selbst bieten wertvollen Lebensraum und Nahrung für hunderte von  Tierarten, Flechten und Pilze. Manche der besonders seltenen und  gefährdeten Tiere und Pflanzen sind auf die alten Alleebäume angewiesen.

„Auf  dem Bild ist deutlich zu sehen, dass immer wieder Bäume in Lücken  gepflanzt wurden. Das ist sehr wichtig, um einen geschlossenen Charakter  von Alleen zu erhalten. Dort, wo auf die Lückenbepflanzung verzichtet  wird, stirbt die Allee nach und nach und der Schutzstatus geht verloren.  Zum Erhalt des wertvollen Kulturerbes ‚Allee‘ gehört der Erhalt von  alten Straßenbäumen ebenso wie die Neupflanzung und ganz besonders die  fachgerechte Pflege aller Bäume“, sagt Katharina Dujesiefken.

Platz 2 gewann das Bild von Andrea Beverungen „Allee in Rapsgelb“

Allee mit Rosskastanien und Linden
Platz 2: „Allee in Rapsgelb“. Foto: Andrea Beverungen

Es  zeigt eine 350 Meter lange Allee mit Rosskastanien und Linden in  Nordrhein-Westfalen, im äußersten Nordosten des Hochsauerlandkreises, in  der Stadt Marsberg.

Bei  diesem Foto faszinierte die Jury die besonders schöne Bildkomposition.  Der Betrachter sieht den Anfang der Allee und wird eingeladen,  einzutreten. Das Ende kann er nur erahnen. Die stattlichen Rosskastanien  bilden ein volles Blätterdach. Gerade Rosskastanien bezaubern uns  mehrmals im Jahr, im Winter mit den großen, glänzenden Knospen, im April  mit dem frühen, frischen Grün der gefingerten Blätter, im Mai mit den  großen kerzenartigen Blütenständen und im Herbst mit den braunglänzenden  Früchten.

Andrea Beverungen: „Die Allee gehört  zu einer im 19. Jahrhundert angelegten Doppelallee in deren Mitte  abwechselnd Rosskastanien und Sommerlinden standen und die noch von  einer zusätzlichen Reihe Eichen und Ahorn gesäumt wurde. Diese alte  Allee ist noch in Teilen vorhanden. Sie verbindet das Stammhaus der  Familie von Twickel in Marsberg Westheim, mit dem etwas exponiert  liegenden "Karolinenhof", der zum Gut gehört. Das Teilstück der  vorgestellten Kastanienallee liegt inmitten einer Feldfläche und ist  somit ein besonders prägnantes Landschaftselement. Alleen sind in  unserer Gegend selten. Daher ist die Kastanienallee am Karolinenhof ein  einmaliges Kleinod, das etwas abseits der öffentlichen Verkehrswege  liegt.“

Auf den 3. Platz hat die Jury das Bild „Nebel-Allee“ von Björn Steinberg gewählt

Allee im Morgennebel
Platz 3: „Nebel-Allee“. Foto: Björn Steinberg

Diese  Allee liegt in Brandenburg, zwischen Nauen und Groß Behnitz im  Landkreis Havelland. „Das Bild mit der Nachwuchs-Allee inmitten der  ‚Nauener Platte‘, wo viele Windräder auf den Feldern stehen und mit den  Kondensstreifen am Himmel zeigt das Spannungsfeld, indem wir Menschen  uns befinden. Die Zukunft liegt im Nebel doch die jungen Bäume geben  Hoffnung“, sagte die Jury.

Björn  Steinberg: „Der Moment, wo die aufgehende Sonne durch den Nebel scheint,  gibt der Allee ein magisches Ambiente. Ich musste anhalten, die kühle  Herbstluft einatmen und diesen Moment aufsaugen. Diese Stimmung habe ich  dann in diesem Foto festgehalten“.

Der Erhalt  der Alleenlandschaft ist nicht selbstverständlich. Mit der Auszeichnung  der „Allee des Jahres“ macht der BUND auf den besonderen Wert der Alleen  und auf die Gefahr des Verlustes dieses Kultur- und Naturschatzes  aufmerksam.
(BUND)


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