Desinformation zum Klimawandel am Pranger
Fake: gezieltem Streuen von Falschinformationen auf der Spur. Foto: Pixabay
(25.1.2023) Der jüngste Bericht von Climate Action Against Desinformation (CAAD) ↗ enthüllt grassierende Fake News, die auf dem COP27-Klimagipfel in Sharm el Sheikh präsent waren, und deckt auf, wie sich einige der gefährlichen Unwahrheiten auf Akteure in Sachen fossile Brennstoffe zurückgeführen lassen. Unternehmen, die mit dem fossilen Brennstoffsektor verbunden sind, sollen demnach rund vier Mio. Dollar für bezahlte Werbung ausgegeben haben, um falsche und irreführende Behauptungen über die Klimakrise, Netto-Null-Ziele und die Notwendigkeit fossiler Brennstoffe vor und während der COP27 zu verbreiten.
Die Analysten haben 3.781 Anzeigen identifiziert. Die Mehrheit davon stammte von Energy Citizens, einem Informationsportal des American Petroleum Institute. Die US-Kunststoffhersteller allein gaben mehr als eine Mio. Dollar aus und die Saudi Green Initiative schaltete 13 Anzeigen. Diese Initiative setzt sich allerdings ausdrücklich für eine grünere Welt ein. Verdächtig machte sie sich wohl dennoch, weil sie im Ölland Saudi-Arabien beheimatet ist.
US-Ölbranche auf Anklagebank
Die Fake News hätten nicht nachvollziehbare Zweifel an der Zuverlässigkeit grüner Technologien geäußert und fossile Brennstoffe als nötig und zuverlässig angepriesen, heißt es. Es habe eine irreführende Darstellung von Verlust- und Schadensdiskussionen aufgrund des Klimawandels gegeben. Zudem entdeckte die CAAD Verbindungen zwischen Klimaskepsis oder -leugnung und den aktuellen Kulturkriegen, die Bedenken hinsichtlich des Klimawandels mit "Wokeness" verbinden. Für Befürworter des umstrittenen Begriffs bedeutet "Wokeness" oder "woke" sein, erhöhte Wachsamkeit für Themen wie Rassismus, Sexismus und andere Diskriminierungen.
Weltweite Wünsche der CAAD
CAAD fordert die USA, die EU, die UN, den Internationalen Klimarat und die Big-Tech-Unternehmen auf, die Bedrohung durch Fake News durch den Klimawandel anzuerkennen und sofortige Schritte zu unternehmen, um die Transparenz und den Datenzugang zu verbessern. Damit sollen irreführende Befürwortungen fossiler Brennstoffe in bezahlten Werbeinhalten gestoppt und Richtlinien gegen Wiederholungstäter durchgesetzt werden, die Desinformation auf Plattformen verbreiten.
(pte)