Bayerns Wälder durch Trockenheit massiv gefährdet
Waldsterben 2.0 im Frankenwald - Trockenheit und Hitze brachten bislang tausende Hektar Wald im Frankenwald zum Absterben. Aus Waldlandschaften werden Steppen infolge der Klimakrise (Aufnahme v. 2022). Foto: Ralf Straußberger, BN
(21.3.2023) Die Wälder im Freistaat sterben großflächig ab, Situation im Frankenwald besonders dramatisch. BN fordert Gegensteuern mit wirksamen bayerischen Klimaschutz und mehr Waldverjüngung. Staatsregierung muss für höhere Abschussquoten sorgen.
Zum Tag des Waldes weist der BUND Naturschutz in Bayern auf die verheerenden Auswirkungen der ungewöhnlichen Trockenheit für Bayerns Wälder hin. In vielen Regionen gab es in den letzten Monaten nur geringe Niederschläge und der Schnee blieb oft aus. So sind die Grundwasserstände vielerorts extrem niedrig und die Waldböden trocknen aus. Den Wäldern geht es nach den gehäuften Trockenjahren seit 2015 sehr schlecht: Millionen Bäume sind in den letzten Jahren abgestorben, vor allem Fichten und Kiefern. Allein im Frankenwald ist in wenigen Jahren ein Viertel der Bäume abgestorben, das sind 10.000 Hektar Kahlflächen (siehe Foto).
„Ein riesiger Verlust an Lebensraum, Wasserrückhalt, CO2-Speicher und natürlich auch für die Waldbesitzer“, beklagt der BN-Vorsitzende Richard Mergner. „Allein Bäume zu umarmen und auf Regen zu hoffen, wird Bayerns Wälder nicht retten. Um das fortschreitende ‚Waldsterben 2.0‘ in Bayerns Wäldern zu stoppen, fordern wir von der Staatsregierung, dass sie wirksame Klimaschutzmaßnahmen umsetzt. Das windelweiche Klimaschutzgesetz, welches letztes Jahr verabschiedet wurde, leistet keinen ausreichenden bayerischen Beitrag zum Schutz unseres Klimas und unserer Wälder. Das haben etliche Expert*innen bestätigt“.
Besonders erschreckend ist, dass in vielen von der Klimakrise bedrohten nadelbaumdominierten Wäldern keine Waldverjüngung nachwächst. Dabei wäre hier eine Verjüngung mit klimaresilienteren Baumarten wichtig, vor allem mit Eichen, Tannen oder Buchen, die die Wälder schattig und kühl halten. „Weil oben der Wald stirbt und unten nichts nachwächst, muss die Staatsregierung endlich handeln und die seit Jahrzehnten bestehenden Defizite bei der Jagd endlich beseitigen“, so Ralf Straußberger, Wald- und Jagdreferent des BN. „Wo zu viele Hirsche und Rehe die Waldverjüngung auffressen, müssen sie auf ein Maß reduziert werden, dass die Waldverjüngung wieder wachsen kann.“ Der BN fordert ein ökologisches Gleichgewicht zwischen Reh- und Hirschbeständen und deren Lebensraum, dem Ökosystem Wald, herzustellen.
(BN)