"HybriBot" sät selbstständig Bäume aus
Veröffentlicht von kes in Forschung · Montag 20 Mai 2024
Tags: Biohybrid, Roboter, HybriBot, Aufforstung
Tags: Biohybrid, Roboter, HybriBot, Aufforstung
So sieht der säende Biohybrid-Roboter auf einer Hand im Labor aus. Foto: opentalk.iit.it
(20.5.2024) Der im Rahmen des europäischen Projekts "i-Seed" von einem Team um Barbara Mazzolai vom Istituto Italiano di Tecnologia (IIT) ↗ entwickelte biohybride Roboter "HybriBot" erleichtert künftig das Aufforsten. Der Biohybrid-Roboter trägt die Samen von Bäumen in sich, die über der Fläche weiträumig abgeworfen werden, die es zu bewalden gilt.
Jeder HybriBot kann sich, angetrieben von Feuchtigkeit in Form von Regen oder feuchter Luft, ein wenig bewegen, braucht also keine zusätzliche Energiequelle. Der Roboter windet sich so lange, bis er in einen Spalt fällt, aus dem er sich nicht mehr befreien kann. Dann beginnen die Samenkörner zu keimen, ohne dass Menschen eingreifen müssen.
Samenkapsel aus Mehl
HybriBot besteht aus einer Kapsel auf Mehlbasis, die mit 3D-Mikrofabrikationstechniken hergestellt wurde, und zwei natürlichen Anhängseln aus Hafer, die sich in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit bewegen können. Die Kapsel kann Samen verschiedener Pflanzen aufnehmen, um die natürliche Artenvielfalt zu erhalten. Bei Bedarf wird auch noch eine winzige Menge Dünger zugefügt, damit die Jungpflanzen besser gedeihen.
Federführend beim HybriBot war Isabella Fiorello, die nach einem Forschungsaufenthalt am IIT jetzt am Exzellenzcluster Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials Systems der Universität Freiburg https://uni-freiburg.de/ ↗ arbeitet. Die Kapsel, die die Samenkörner aufnimmt, wiegt 60 Milligramm. Sie ist mit Ethylcellulose beschichtet, um sie zu stabilisieren. Ethylcellulose wird aus Cellulose gewonnen und als pharmazeutischer Hilfsstoff verwendet.
Von Tieren zu verspeisen
Da ausschließlich natürliche Materialien verwendet werden, ist HybriBot keine Gefahr für die Umwelt. Selbst wenn er von Tieren verspeist wird, richtet er keinen Schaden an. Er wird einfach verdaut. Die Forscher haben die Wirksamkeit des Roboters mit verschiedenen Arten von Saatgut wie Tomate, Zichorie und Weidenröschen getestet, wobei Letzteres besonders für die Bienenzucht nützlich ist, außerdem in verschiedenen Bodenarten wie Blumenerde, Ton und Sand.
(pte)